Die Magie der Milchstraße

Es gibt Nächte in denen der Himmel mehr Geschichten erzählt als jedes Buch. Wenn die Sonne versinkt und die Dunkelheit über das Land zieht beginnt ein Schauspiel, das man nur mit Geduld und offenen Augen erleben kann. Die Milchstraße offenbart sich nicht jedem sofort. Sie verlangt Respekt Ruhe und ein bisschen Planung.

Meine erste Begegnung mit der Milchstraße war eher zufällig. Ich stand auf einer Anhöhe fernab der Stadtlichter und blickte hinauf. Was ich sah war kein diffuser Schleier wie ich es aus Bildern kannte. Es war ein lebendiges Band aus Sternen und Nebeln, das sich wie ein Fluss aus Licht über den Nachthimmel zog. In diesem Moment wusste ich, dass ich versuchen musste diesen Anblick fotografisch festzuhalten.

Die Fotografie der Milchstraße beginnt lange bevor du den Auslöser drückst. Du brauchst einen dunklen Ort und eine klare Nacht. Lichtverschmutzung ist der größte Feind, daher lohnt sich der Blick auf spezielle Karten, welche dir die dunkelsten Regionen in deiner Umgebung zeigen. Auch der Mond kann zum Problem werden. Sein Licht ist so stark, dass es die schwachen Sterne überstrahlt. Am besten wählst du Nächte um den Neumond herum.

Für meine Aufnahmen nutze ich eine rauscharme Kamera mit Vollformatsensor und einem lichtstarkem Weitwinkelobjektiv. Ein hoher ISO-Wert und eine offene Blende fangen möglichst viel Licht auf dem Sensor ein. Die Belichtungszeit sollte lang genug sein um die Milchstraße klar sichtbar zu machen, jedoch nicht so lang, dass die Sterne zu Strichen werden. Als Faustregel kann man die Belichtungszeit in Sekunden berechnen, wenn man 500 durch die genutzte Brennweite teilt (bei einem Vollformatsensor).
So hat man einen guten Ausgangspunkt, den man dann anpassen kann.

Wenn du nach guten Orten für Milchstraßenfotos suchst, kann ich dir diese besonders empfehlen:

Der Moment, in dem das Foto auf dem Display erscheint, ist einfach unbeschreiblich. Aus dem Nichts entsteht ein Bild, welches die Strukturen und Farben zeigt, die dein Auge in der Dunkelheit kaum wahrnimmt. Jeder Stern scheint eine kleine Geschichte zu erzählen.

Für mich ist Milchstraßenfotografie nicht nur Technik, sondern auch ein stilles Gespräch mit dem Universum. Es erinnert mich daran wie klein wir sind und wie groß das Ganze. Wenn ich unter diesem Nachthimmel stehe, spüre ich eine Ruhe, die ich sonst kaum finde.

Vielleicht stehst du bald selbst in einer klaren Nacht draußen und blickst hinauf. Nimm dir Zeit, atme tief ein und lass dich von der Milchstraße verzaubern.

Feldbergturm
Lightpainting mit Taschenlampe

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